Ein paar Gedanken z,Thema: Krankheit (aus der Gemeinde-Bibelschule zum Philipper-Brief)

 

  • Auch Gläubige kommen in Krankheitsnot (Joh.11,1 /1.Tim.5,23 /2.Tim.4.20). Denn auch sie sind den natürlichen Gesetzen, die der Welt um der Sünde willen auferlegt sind, mit unterworfen (Röm.8,19-25).

 

Wie die Naturwelt durch die Erlösungstat Christi noch keine Erneuerung erlebt hat, ebenso wenig ist der Leib des Menschen der Schwachheit und dem Tode entnommen. Empfängt die Seele in Christus ewiges Leben, so bleibt doch der Leib immer noch dem Tode verfallen „wegen der ihm anhaftenden Sünde“ (Röm.8,10).

 

Die Erlösung unseres Leibes von den Todeskräften ist zukünftig (Röm,8,23 / Phil. 3,21). Darum sind auch wir in unserem Leibe, als der „Hütte“, beschwert (2.Kor. 5,4).Und dennoch hat sich Gott in seiner Macht vorbehalten der Leibesschwachheit und Leibesnot seiner Kinder auch jeweils mit besonderen Lebenskräften zu begegnen.

 

  • Krankheiten kommen grundsätzlich aus der Sünde, weil wir durch sie von Gott als der Lebensquelle abgeschnitten sind, (Röm.5.12).

 

Viele Krankheiten kommen aus den natürlichen Gesetzen, die jetzt noch unser Leibesleben beherrschen. Viele Krankheitserscheinungen haben ihren Ursprung in ganz natürlichen Vorgängen.

Eine Erkältung, Sturz, Verletzung usw. zieht meistens böse Folgen nach sich. (siehe 2.Kön.1.2 und das Folgende). Eine verkehrte Lebensweise rächt sich (oft nach Jahren). Eine schwache Veranlagung kann einem viel Not bereiten (1.Tim.5.23). Eine Ansteckung kann zu einer Erkrankung führen usw. Sicher kann Gott davor bewahren, aber „muss“ er das?

 

  • Viele Krankheiten lässt Gott zu. Krankheiten sind oft als Strafe für Sünde und Ungehorsam (3.Mos.26,14,16), oft haben diese sogar göttlichen “Gerichtscharakter“ (siehe 4.Mos12,9-10 /2.Kön.5,20-27 / Dan,4,25-30 / 2.Chron.21.12-15,18-19 /26,16-21 /Offb.16,2). Durch mancher Krankheit spricht sogar Gott zu dem Menschen (Offb.2.4 / Her.12,25), anderseits erfahren wir, dass Gehorsam und Umkehr oft eine Verschonung bewirkt (2.Mos.15,26).

 

  • Gott lässt viele Gläubige krank werden und sogar vorzeitig sterben, „weil sie unwürdig zum Abendmahl gehen“ (1.Kor.11,29-30), d.h. sie versündigen sich an der Gemeinde, reden über andere Geschwister Übles oder hinterrücks, verspotten und verlästern sie. Oder sie kritisieren und tasten (und greifen) die Gesalbten Gottes an. Durch ihre üble Nachrede wollen sie sich selbst indirekt profilieren. Mirijam wurde deswegen „aussätzig“ (4.Mos.12). Gott sagt hier, „mein ist die Rache“ ( 5.Mos.32,35 / Röm.12.19 /Hebr.10,30).

 

  • Gott lässt aber auch in Auswirkung seines Ratschlusses uns auch ohne Zusammenhang mit Sünde krank werden (Joh.9,2.3) und krank bleiben (2.Tim. 4,20 /Hos.2,16 /Jer.29,11).

 

  • Krankheiten sind nur eine Form mancherlei Nöte, unter die Gott uns gestellt hat:

 

1) Zur Heimsuchung. Damit der Mensch mit Gott in Ordnung komme (heimkomme). So zwang Krankheit Naeman Gott zu gehorchen (2.Kön.5),

2) zur Züchtigung und Läuterung (Hebr12,7-10/ 1.Kor.11,32),

3) zur Erziehung und Bewahrung (2.Kor.12,7),

4) zur Prüfung und Bewährung (Jak.5,11).

 

  • Manche Krankheiten werden vom Satan verursacht. Gott erlaubt es ihm. (Hiob 2,6-8/ Luk.13.11/ Mat.15,22/ Luk.8,29/ Mark9,17-27). Auch manche Unglücksfälle und Unfälle werden vom Feind herbeigeführt. Doch wir verdanken Gott mehr als wir denken und glauben unsere leibliche Bewahrung (Ps.91,3-4,10-11).

 

Wie verhalten wir uns in Krankheitsnöten?

 

  • Der Gläubige geht mit seiner Not zuerst zu Gott (2.Chr.16,12) und dann erst zu den Ärzten. Das eine schließt das andere nicht aus. Gott heilt mit der „rechten und der linken Hand“.

  • Er beugt sich unter der Hand Gottes (1.Petr.5,6).

  • Er ist fragend vor ihm (was Gott ihm damit zu sagen hat; Krankheit ist eine Sprache des Körpers).

  • Er reinigt sich und weiht sich Gott (Jak.5,14-15). Oft (nicht immer) besteht zwischen Sünde und Krankheit ein Zusammenhang.

  • Wenn Gott uns seine Hilfe in der Krankheit versagt (Joh.11.6), so hat er sicherlich höhere Gedanken mit uns (Joh.11.40 /13,7). Trotzdem soll der Gläubige am Gebet „anhalten“ (Röm.2.12 / Mat.15.21-28).

  • Menschen, die zuvor in den Fußstapfen der Barmherzigkeit gingen (Mat.25,35-36,40 /Ps.41,2,4 /Hebr. 13,16 /Mat.5,7), erfahren oft in Krankheitstagen eine wunderbare Hilfe, Liebe und Barmherzigkeit etc. aus Vergeltung für ihre Werke. Aber auch umgekehrt, Gott entzieht die Barmherzigkeit denen, die sich der Hartherzigkeit schuldig gemacht haben (Jak.2,13).

  • Auch unvergebene Sünden lassen manchmal alle Künste der Ärzte zunichte-werden und scheitern.(2.Kön.1,16)

Widerspricht die Hinzuziehung eines Arztes und der Gebrauch von Heilmitteln (Medikamente etc.) dem Glauben? Im allgemeinen nicht (Kol.2,23 /1.Tim.4,4-5 /5,23, vergl. Kol.4.14 und Jesu Vergleich Luk.5,31).

 

Ebenso, wie wir zur Erhaltung der Kraft essen und zur Kräftigung des Leibes mancherlei Gaben benützen, sollen wir in Krankheitstagen den Leib pflegen“ (Röm.13,13-14). Was wir aber zur Heilung tun ohne Beugung unter Gott, ohne Gebet und Glauben, das wird zur Sünde (Röm.14,23). Jak. 5,14 schließt eine unter 1.Tim,4,5 stehende Heilsanwendung nicht aus.

 

Wie steht es mit der Heilung „durch Gebet und Glauben“?

 

Wo eine entsprechende innere Führung vorhanden ist, kann der Gläubige in Gebet und Glauben die heilende Macht des Herrn erleben und durch ein Wort seines Mundes Heilung finden (Mat.8,8).

 

Der Glaube ist hier eine Voraussetzung. Schon das Alte Testament bezeugt manche Krankenheilung als Erweis der Macht und Gnade Gottes (2.Kön.5,1-15/ 20,1-7).

 

Im Neuen Testament heilte Jesus viele Kranke und griff mit Vollmacht in das Reich des Todes ein (Mat.4,23-24/10,1/ Luk. 4,40 /Mark.5.22-43 / Luk.7.11-15/ Joh.11,43-44).

 

Es darf hier nicht übersehen werden, dass der Machterweis Jesu stets in Zusammenhang mit dem Kommen des Reiches Gottes zu uns stand (Joh.20,30-31), was durch seine Eingriffe in das Herrschaftsgebiet des Todes in besonderer Weise offenbar gemacht wurde.

 

  • Die Heilungen durch die Jünger waren immer verbunden mit der Verkündigung des Evangeliums und es war stets ein Teil der Wiederherstellung des Reiches Gottes im Leben der Menschen.(1.Kor.12.9 /Jak.5,14-15 /Mark.16.18).

  • Die Heilungen der Bibel stehen unter dem Gesichtspunkt besonderer Durchbrüche im Reiche Gottes.

  • Es ist auch auffällig, dass viele, von der in der Schrift (Bibel) berichteten Heilungen, sich durchweg auf „Unheilbare“ bezogen.

 

Die Krankheit des Epaphroditus nahm den natürlichen Verlauf einer ernsten Erkrankung.

Obwohl Paulus wo anders in apostolischer Vollmacht gewirkte hatte (Apg.19,11-12 /28,8-9/ 2.Kor.12,12), wurde Epaphroditus nicht auf wunderbare Weise oder durch ein Wunder geheilt. Hier musste Paulus tagelang zwischen Bangen und Hoffen verbringen und konnte nur das tun, was wir auch können: Immer wieder in Fürbitte zu Gott kommen.

 

Das Gebet fand Erhörung und bewahrte Epaphroditus vor dem Tode. Gott erbarmte sich über ihn (Ps.118,18). Paulus dachte hier sehr gottgewollt und natürlich. Es widersprach ihm, dass hier gegen den biblischen Grundsatz, dass Gott jemand vorzeitig aus dem Leben abberuft und dieser das von ihm begonnene Werk für Gott nicht vollenden kann. (Ps.91,16).

 

Das hohe Alter vieler Männer und Frauen der Bibel begründet diesen Gedanken. Auch wenn Gott erlaubt das manche Menschen frühzeitig sterben ( Jes.38,12), so bleibt der Grundsatz dennoch bestehen: Dem Christen ist das Leben Aufgabe und verordneter Kampf (Hebr.12,1).

 

Es galt auch für Epaphroditus, was Paulus von sich selbst sagte (Phil.1,21-24). Es gilt zuerst dem Herrn zu leben und erst dem Herrn zu sterben. Der Herr nahm Epaphroditus nicht aus dem Leben und Wirken, sondern sein Erbarmen sandte ihn wieder ins Arbeitsfeld zurück (2.Kor.1,1-11).

 

Der Tod des Epaphroditus wäre dem Paulus eine weiteres schmerzliche Opfer gewesen und das hätte ihn noch mehr bedrückt und schwer auf ihn gelegen (2.Kor.11,28). Der Herr hat ihn davor verschont.

Er sagt: „...auf dass ich nicht eine Traurigkeit über die andere hätte...“ (Phil.2.27).

 

Als Epaphroditus wieder hergestellt war, schickte ihn Paulus sofort zurück (Phil.2.28), damit die Philipper Anlass zur Freude und Dankbarkeit haben sollten. Es galt hier ein Not-Kapitel im Glauben zum Abschluss zu bringen. Wir sollen aus Leid wieder fröhlich werden, das ist immer der Wille Gottes auch für uns (Ps.42,12 /Jes.61,3,10 / Klgl.3,32-33 /Jer.31,13 /1.Petr.1,6-8).

 

 

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